Freitag, 20. Februar 2015

Aktuelle Situation in Deutschland & Medienberichte

Aktuell ist das Thema Homeschooling/Unschooling gerade sehr stark in den Medien in Deutschland. Mit dem Kinofilm "Being and Becoming" von Clara Bellar wird zum ersten Mal auch in Deutschland eine breitere Öffentlichkeit angesprochen.

Daneben gibt es immer mehr Radiobeiträge über tapfere Vorreiter, die es wagen, sich der Schulpflicht in Deutschland offen entgegen zu stellen, z.B. Familie Brunner:



Aber auch sonst gibt es immer mehr Medienberichte über eine Bildung außerhalb der Schule:

Interessant ist das Thema auch für Juristen, denn die gängige Praxis zum Schulzwang ist anscheinend nicht einmal vereinbar mit dem deutschen Grundgesetz:



Zusätzlich befassen sich unzählige deutsche Facebook-Gruppen mit diesem Thema. Es gibt Gruppen in denen Familien diskutieren, die nach einem geeigneten anderen Land suchen, in das sie auswandern mögen, Gruppen, in denen Alleinerziehende diskutieren, wie Unschooling finanziell für sie möglich ist, Gruppen in denen politisch diskutiert wird.
Und natürlich auch das Unschooling selbst ist ein Themenbereich mit viel Diskussionsbedarf: wie mache ich das denn?

Nach wie vor steht in Deutschland leider die organisatorische Frage oftmals weit im Vordergrund. Die Entscheidung, sich um die Bildung seiner Kinder außerhalb des Schulsystems kümmern zu wollen, trägt sich nicht auf leichten Schultern. Die Verantwortung selbst zu übernehmen ist zwar ein natürlicher, jedoch auch sehr mutiger Schritt. Da braucht man eigentlich seine ganze Kraft und Kreativität für die Bildung selbst. Um zu überlegen, wie man vorgehen möchte, den eigenen Weg zu finden, sich auszutauschen, den Kindern eine reichhaltige Umgebung anzubieten, so dass sie möglichst viel von der Welt begreifen können.

Stattdessen drehen sich die ersten Fragen von interessierten Eltern um organisatorische Dinge. Die Hauptfrage bei denen, die es ernst meinen, ist dabei oft:
Auswandern in ein anderes Land? Auswandern ohne Wohnsitz? Bleiben und kämpfen? Bleiben und verstecken? Freie Schulen als Kompromiß?

Und nachgelagert dann viele organisatorische Einzelfragen. Auf die Bildung selbst kann entsprechend viel weniger Energie verwendet werden.

Durch die vielen Berichte in den Medien habe ich persönlich die Hoffnung, dass sich die Situation in Deutschland zunehmend verbessert. Von verstecken zu dulden zu ertragen zu erlauben. Jedoch braucht es hier vielleicht noch mehr Leute, die so mutig sind wie Frau Brunner vom oben verlinkten Artikel. Ich muss leider gestehen, dass ich selbst nicht so mutig bin.



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